Zu den veränderlichen Punkten der variablen Vergütung im Außendienst zählt also, dass seitens des Unternehmens jährlich in der variablen Vergütung im Außendienst neu festgelegt werden kann, welche KPI im kommenden Jahr vergütet werden sollen. Die Produkte, die im Verkauf gefördert werden sollen, können im Lauf der Jahre im Vergütungssystem ausgetauscht werden. Genauso ist denkbar, im Lauf der Zeit Kundenziele zu verändern. Oder es sind in einem Jahr Kunden-Maßnahmen durchzuführen, die in Zukunft nicht mehr notwendig sind und in der variablen Vergütung im Außendienst durch andere ersetzt werden.
Durch die Kombination von (unveränderbaren) formalen bzw. vertraglichen Aspekten einerseits und (veränderbaren) inhaltlichen Aspekten der variablen Vergütung im Außendienst andererseits ergibt sich eine enorme Flexibilität, die dafür sorgt, dass die variable Vergütung im Außendienst viele Jahre einsatzfähig bzw. aktuell bleibt und Verträge bzw. Betriebsvereinbarungen beibehalten werden können. Damit wird von Seiten der variablen Vergütung im Außendienst der notwendigen Agilität im Unternehmen Rechnung getragen.
Unterjährige Zielanpassungen?
In diesem Zusammenhang stellt sich allerdings auch die Frage, ob Ziele, die am Jahresanfang für die variable Vergütung im Außendienst vereinbart wurden, unterjährig verändert werden dürfen?
Ziele, die am Jahresanfang von MitarbeiterInnen und Führungskräften als realistisch angesehen und für die variable Vergütung im Außendienst verabschiedet wurden, erscheinen eventuell nach ein paar Monaten als utopisch, weil sich die Konjunkturlage plötzlich eingetrübt hat. Oder: Ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin erkrankt, fällt für längere Zeit aus und kann Ziele in der variablen Vergütung im Außendienst nicht mehr erreichen. Oder: Der größte Kunde des Mitarbeiters/der Mitarbeiterin, mit dem 20% des Umsatzes realisiert werden, meldet Insolvenz an.
In diesen Fällen könnte es sinnvoll sein, die Ziele im Rahmen in der variablen Vergütung im Außendienst unterjährig anzupassen, um fair zu vergüten und die Motivation der MitarbeiterInnen aufrechtzuerhalten. Diese Aspekte folgen der Überlegung, die variable Vergütung im Außendienst stets so fair zu gestalten, dass sie das Motivationspotenzial der MitarbeiterInnen wecken und nicht zunichtemachen.
Allerdings ist Folgendes zu beachten: Passt man die Ziele der MitarbeiterInnen „nach unten“ an, behält die variable Vergütung im Außendienst zwar ihre Motivationskraft und die MitarbeiterInnen können ihre vollen Prämien verdienen bzw. bei entsprechender Leistung sogar übertreffen, die Kostenentlastung für das Unternehmen ist über die variable Vergütung im Außendienst allerdings verloren gegangen.
Die Mehrzahl der Unternehmen vermeidet in der variablen Vergütung im Außendienst deshalb solche unterjährigen Zielanpassungen bzw. reduziert sie auf extreme Einzelfälle, wie z.B. eine langanhaltende Erkrankung von MitarbeiterInnen oder ein unverschuldeter Wegfall eines Großkunden.